Bauen: Weißer Flüsterasphalt
Teilstück des Retzower Weges übergeben
Von Andreas Kaatz
PESSIN „Wo ist denn nun die neue Straße?“ Diese spaßig gemeinte Frage wurde bei der offiziellen Freigabe des letzten Abschnittes des Retzower Weges in Pessin am Donnerstag nicht nur einmal gestellt – und war nicht ganz unberechtigt. Denn über Nacht hatte auch dort eine dichte Schneedecke das Land eingehüllt. Wo die Fahrbahn verläuft, kann man deshalb momentan nur erahnen. „Wir haben jetzt sogar weißen Flüsterasphalt“, hob Friesacks Amtsdirektor Christian Pust lächelnd hervor. Gemeinsam mit Pessins Bürgermeister Christian Meyer gab er die 400 Meter am Ortsausgang von Pessin frei.
Wo sich jetzt unterm Schnee schwarzer Asphalt befindet, verlief vorher ein Plattenweg. Drei Meter ist die Straße breit, zu beiden Seiten verläuft ein ein Meter breiter Bankettstreifen. Zudem wurde eine Ausweichstelle eingerichtet.
Täglich wird der Retzower Weg von sehr vielen Autofahrern genutzt. Wer beispielsweise in Brandenburg arbeitet, der kürzt über diese Verbindung von Retzow nach Pessin ab. Und wie Meyer sagt, nutzen auch viele Radfahrer den 1,5 Kilometer langen Weg, um etwa zum Fleischer nach Retzow zu gelangen.
Rund acht Jahre haben die Pessiner darum gekämpft, auch das letzte Teilstück des ansonsten asphaltierten Weges erneuert zu bekommen. Nun ist es mit Hilfe von Fördermitteln des Programms Integrierte ländliche Entwicklung (ILE) gelungen. Gekostet hat der Bau 96 000 Euro und lag damit unterm Schätzpreis von 110 000 Euro. Da die Ausschreibung sogar nur 80 000 Euro ergab, konnte in der Ortslage für 16 000 Euro gleich noch eine Verschwenkung zur Verkehrsberuhigung errichtet werden – mit einer Aufpflasterung in der Mitte. In Kürze sollen außerhalb der Ortslage noch 50er-Schilder aufgestellt werden.
(Quelle: Märkische Allgemeine, Der Havelländer, 04.12.2010)